Samstag, 4. Juli 2009

Was sonst noch geschah

Lieber Leser,

nachdem ich meine erste kurze, kleine Krankheit gut ausgestanden habe ist eigentlich nicht viel diese Woche passiert. Mir wurde schon ganz Angst und Bange Mangels fehlender Geschichten aus dem Land des Geldes.

Denn irgendwann werden auch die langweilig darüber zu schreiben.

Und dass ich das erste Mal in meinem neuen Sportstudio, der Fitness First war und wie toll es dort ist interessiert auch nicht wirklich jeden.

Der geübte Leser wird sich schon denken, dass hier selbstredend alles vom Feinsten ist. Ob nun 30 Flatscreens, 40 Getränkeautomaten oder sonstiger Schnick Schnack. Das einzig Erwähnenswerte ist die Tatsache, dass man mit Unterhose duscht. Wehe, man zeigt sein Geschlechtsteil.

Aber das gehört jetzt nicht hierher.

So, in Ermangelung einer Geschichte harrte ich dem Wochenende entgegen. Und siehe da, der Stoff kam wie von selbst. Gestern Abend.

Doch der Reihe nach. Der Leser kann sich vielleicht noch an den Beitrag über das Ausgehen erinnern. Wenn nicht, auch schlimm. Auf dem Programm für gestern Abend stand, der Irish Pub.

Als Einstimmung sind eine türkischdeutsch sprechende Kollegin, eine Irin und ich in ein wunderbar gelegenes Restaurant am Corniche, der Strandpromenade von Doha gegangen. Wir saßen direkt am Wasser und ließen uns die Luft um die Nase wehen. Ich betone, dass es sich nicht um frische Meeresluft gehandelt hat, sondern um Luft aus dem Ventilator. Frisch war sie auch nicht, denn wir hatten um halb elf noch sage und schreibe 38 Grad.

Umso erlösender war es in die Halle des Sheraton Hotels zu gelangen. Angenehme 25 Grad oder weniger.

Und nun begann eine dieser merkwürdigen Geschichten für den Adventureman. Wir haben uns brav in die Schlange gestellt, immer den Sicherheitsmann beobachtend. Nach einem kurzen Moment fiel mir auf, dass er Formulare in der Hand hielt. Diese hat man nur bekommen, wenn man beweisen konnte, dass man als Mann nicht alleine in der Schlange stand. Denn am Wochenende sind nur Familien oder Couples in Clubs und Bars erlaubt. Da ich zwei Frauen im Schlepptau hatte bekam ich ohne Zögern ein Formular.

Was hatte es nun auf sich damit?

Ein neues Gesetz regelt, dass man nur noch Eintritt in Bars und Clubs hat wenn man sich anmeldet und Clubmember ist. Klingt nicht weiter schlimm, wie das Ganze aber erhoben wird hat mich doch schmunzeln lassen. Man muss sich sozusagen komplett ausziehen, sprich auf diesem Formular gibt man alles preis. Das Alter, die Heimatadresse, die Adresse des Arbeitgebers, seine Telefonnummer, seine Emailadresse, nicht zu vergessen die Nationalität. Wenn das nicht noch genug wäre, es wird der Reispass nicht kopiert, sonder gescannt. Zu allem Überfluss wird gleichzeitig noch kontrolliert, ob das Einreise und das Aufenthaltsvisum noch gültig sind. Kann sich der Leser das für Deutschland vorstellen?

In was für einem wunderbar, freien Land leben wir. Das fällt einem wirklich erst auf, wenn man die andere Seite erlebt.

Nachdem wir diese Prozeduren über uns haben ergehen lassen haben wir noch einen wunderbaren Abend verbracht und uns nicht die Laune verderben lassen. Und so hatte der Adventureman wieder unfreiwillig wunderbaren Stoff für diesen Blog.

Danke Emir.

PS: Hintergrund dieses neuen Gesetzes ist, dass der Emir Hamad bin Khalifa Al-Thani von Qatar wohl in einem Hotel war und dort betrunkene Qataris gesehen hat. Das geht natürlich überhaupt nicht.

So hat seine königliche Hoheit kurzerhand dieses Gesetz erhoben.

Schließlich regiert er fast absolut.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen